Mario Höllnsteiner

Drei Jahre nach dem Markteinstieg: TRIPLEX Beschichtungsanlagen für Karton-Getränkeverpackungen

2019 hat SML die Entscheidung getroffen, in den Markt für kartonbasierte Flüssigkeitsverpackungen einzusteigen – und dafür mit ihrer TRIPLEX Extrusionsbeschichtungs- und Laminierungsanlage eine komplett neue Maschine entwickelt. Mario Höllnsteiner ist der verantwortliche Produktmanager für die TRIPLEX Serie. SML TechReport hat mit ihm über Kundenanforderungen, die Vorteile einer im Unternehmen entwickelten Maschinensteuerung und die Akzeptanz der Anlagen am Markt gesprochen.

 

Herr Höllnsteiner: Was war der Auslöser für die Entscheidung, die TRIPLEX Anlage für Karton-Flüssigkeitsverpackung zu entwickeln? 
Mario Höllnsteiner: Ein wesentlicher Auslöser war das im Markt vorhandene Bedürfnis nach einem alternativen Hersteller für Extrusionsbeschichtungsanlagen für aseptische Karton-Flüssigkeitsverpackungen. Zudem passt dieser Anlagentyp perfekt zu unseren bestehenden Produktportfolio. Und der dritte, und wahrscheinlich wichtigste Grund für unseren Markteinstieg war, dass wir bei SML über die technischen Kompetenzen verfügen, um es besser als unsere Mitbewerber zu machen.

 

Die technischen Anforderungen für diesen Anlagentyp sind relativ hoch … 
Mario Höllnsteiner: Ja – und ich würde sogar soweit gehen, die Konstruktion von Anlagen für Karton-Flüssigkeitsverpackungen als die Königsdisziplin auf dem Gebiet der Beschichtungs- und Laminierungstechnik zu bezeichnen. SML hat alle Voraussetzungen, die man zur Weiterentwicklung dieser technologisch fortgeschrittenen Maschinen benötigt im eigenen Unternehmen – allen voran das technische Fachwissen.

 

Was sind die herausragendsten Eigenschaften der TRIPLEX Anlage? 
Mario Höllnsteiner: Eine Schlüssel-Eigenschaft, welchen beim ersten Blick auf eine TRIPLEX Anlage sofort ins Auge sticht, ist wohl ihre Robustheit und die starke Dimensionierung. Dies garantiert lange Standzeiten – speziell im Hinblick auf die Verwendung von schweren Kartongrammagen, für welche diese Maschine eigens entwickelt wurde.  

 

Wie wirkt sich die Maschinensteuerung auf die Leistung und die Effizient der Anlage aus? 
Mario Höllnsteiner: Die Länge der Maschine und die dadurch entstehende Anzahl von Linienantrieben bedingt eine sehr komplexe Regelung der Bahnzüge. Da SML die komplette Steuerung der Anlage und ihrer Antriebe selbst in der Hand hat, konnten wir die Maschinen so optimieren, dass die benötigte Zeit für die Hoch- und Niederlaufphase stark reduziert wurde. Dies wiederum verringert die Ausschussmenge und steigert die gesamte Anlagen-Effizienz.

 

Welche Auswirkungen hat die fortlaufende Diskussion über die Recyclingfähigkeit von Verpackungsmaterialien auf die Entwicklung der TRIPLEX Serie? 
Mario Höllnsteiner: Die aktuellen Diskussionen über die Recyclingfähigkeit von Verpackungsmaterialien machen natürlich auch vor dem lange am Markt etablierten Karton-Flüssigkeitsverpackungen nicht Halt. Und so sind die Produzenten gefordert, etwa das in Getränkekartons ursprünglich verwendete Aluminium mit alternativen, coextrudierten Barriereschichten zu substituieren. Bei unserer TRIPLEX Anlage konnten wir durch eine neue und innovative Bauweise des verfahrbaren Extruder-Wagens eine Anordnung von fünf Extrudern auf einem Wagen realisieren. Trotz dieser hohen Anzahl ist jeder einzelne Extruder frei zugänglich. Gleichzeitig haben wir die Länge der Schmelzeleitungen kurzgehalten, was besonders bei verweilzeitkritischen Materialien von Vorteil ist. Also beispielsweise bei EVOH, mit dem Aluminium ersetzt werden kann.

 

Zu guter Letzt: Wie hat sich die TRIPLEX Anlage seit dem Markteintritt vor drei Jahren weiterentwickelt – und wie beurteilen Sie die Entscheidung, Anlagen für Karton-Flüssigkeitsverpackungen herzustellen, aus heutiger Sicht? 
Mario Höllnsteiner: Zuerst möchte ich festhalten, dass wir natürlich alle unsere Anlagen laufend optimieren. Der größte Innovationschritt bei der TRIPLEX Anlage in den vergangenen drei Jahren war die Steigerung der Anlagengeschwindigkeit. Ursprünglich wurde die TRIPLEX Anlage für eine Geschwindigkeit von 400 m/min konstruiert, mittlerweile bieten wir Maschinen mit Geschwindigkeiten von bis zu 600 m/min an. Rückblickend war unsere Entscheidung in den Markt für Karton-Flüssigkeitsverpackungen einzusteigen absolut richtig. Drei unserer Kunden haben TRIPLEX Anlagen bereits das Vertrauen geschenkt – und wir dürfen uns über reges Interesse von bekannten Markenherstellern aus allen Weltgegenden freuen.

 

Redlham, 29.11.2022